Kochen und Ernährung bei Krebs

Kochen gegen Krebs – wenn man nicht mehr essen mag

Eine Krebserkrankung belastet den Körper stark. Fast jeder zweite Patient leidet unter einer starken Gewichtsabnahme. Gegen Appetitverlust und Geschmacksveränderungen können ausgewählte Nahrungsmittel helfen. Erfahren Sie hier, was Sie selber kochen können, um sich gesund und ausreichend zu ernähren.

Kein Appetit? Essen ist lebensnotwendig.

Dem Gewichtsverlust einer Krebserkrankung sollte schon früh begegnet werden. Neben appetitanregenden und übelkeitsdämpfenden Medikamenten kann man aber auch selbst viel dazu beitragen, der krankheitsbedingten Katabolie (Gewichtsverlust) zu begegnen. Das Tumorwachstum zieht viele Nährstoffe, die dem Körper unbedingt wieder zugeführt werden müssen. Neben Übelkeit, Schluckbeschwerden, entzündeten Schleimhäuten und allgemeiner körperlicher Schwäche kommt es auch immer wieder zu Geschmacksveränderungen, die bisher gerne gegessene Speisen als unangenehm empfinden lassen. Weiterhin können die Chemo- und die Strahlentherapie auch die Darmflora verändern und den Speichelfluss reduzieren, weswegen eher zu vielen kleinen Mahlzeiten als zu wenigen großen geraten wird.

Gemüse als wertvoller Nährstoffgeber

Wichtig für die Immunabwehr sind vor allem die Vitamine D und B, Eisen, Folsäure, Selen und Zink. Daher ist für Betroffene vor allem reichlich Gemüse wichtig. Dieses kann in jeder Form angerichtet werden. Es empfiehlt sich aber, es nicht zu sehr durchzukochen, sondern nur leicht anzudämpfen. Aber auch da gibt es schwerer und leichter verdauliche Sorten. Gut verträglich sind beispielsweise Brokkoli und Möhren. Dahingegen sind Kohlsorten und Zwiebeln weniger geeignet. Für den Bedarf an Selen eignet sich besonders Zucchini.

Schonende Zubereitung

Für die Zubereitung ist es wichtig, dass der Körper diese wertvollen Inhaltsstoffe auch wirklich aufnehmen kann. Das gelingt am besten, wenn das Gemüse mit gesunden Fetten und Ölen angerichtet wird. Das sind beispielsweise Olivenöl, Leinöl, Kürbiskernöl oder Hanföl. Zwei bis drei Esslöffel sollten dafür genügen.

Neben dem Gemüse ist die Zugabe eiweißhaltiger Lebensmittel wichtig. Doch sollte es eher aus Hülsenfrüchten als aus Fleisch gewonnen werden. Besser ist daher eher die regelmäßige Einnahme von Käse, Joghurt, Quark und Fisch. Fisch ist ein gesünderer Eiweißlieferant mit seinen Omega-3-Fettsäuren als Fleisch. Hier kann man sich sehr gut von der mediterranen Küche inspirieren lassen.

Dabei sollte beachtet werden, dass stark riechende Dämpfe Übelkeit auslösen können. Daher empfiehlt es sich, die Küche sehr gut zu durchlüften und stark riechende Lebensmittel zu vermeiden.

Was man eher vermeiden sollte

Grundsätzlich ist Fleisch ein wertvoller Ernährungsbeitrag. Dennoch sollte vermieden werden, öfter als zweimal die Woche Fleisch zu essen. Das hat den Grund, dass Fleisch im Gegensatz zum Gemüse entzündungsfördernd ist und nicht das Immunsystem stärkt, sondern fordert. Aus dem gleichen Grund sollten auch geräucherte Wurstwaren eher vermieden werden.

Ähnlich wie beim Fleisch verhält es sich mit Obst. Es ist unbestritten ein sehr gesunder Beitrag zur Ernährung, aber der viele Zucker im Obst fördert das Tumorwachstum. Daher sollte es ausreichen, nur zweimal am Tag Obst zu essen und sich dabei auf nicht so säurehaltige Sorten beschränken wie Bananen und Birnen.

Die gleiche Einschränkung gilt eigentlich für kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Nudeln, Kartoffeln, Brot und Reis. Da aber viele Krebskranke eher das Problem eines zu niedrigen Gewichts haben, also unbedingt zunehmen müssen, gilt diese Einschränkung nur bedingt. Dennoch sollte man die geschälten Kartoffeln über Nacht in Wasser einlegen, dadurch löst sich die darin enthaltende Fructose heraus. Wer zunehmen muss, darf alles essen, vielleicht mit der Einschränkung von Alkohol und direktem Zucker, da das eher den Körper schädigt und den Tumor füttert als den Körper zu unterstützen.

Wenn man keinen Appetit hat

Bei anhaltender Appetitlosigkeit empfiehlt es sich, auch hochkalorische Flüssignahrung zuzusetzen. Diese gibt es in der Apotheke. Auch die Zubereitung von Babynahrung ist eine gute Alternative. Außerdem helfen ritualisierte Vorgänge, auf die man sich freuen kann, wie ein liebevoll gedeckter Tisch und die festgelegte Zeit, zu der man isst. Man sollte unbedingt vermeiden, im Liegen zu essen. Neben der Nahrungswahl und der Esskultur sollte auch unbedingt ausreichend Bewegung und frische Luft hinzukommen.

Fazit

Gerade bei einer Krebserkrankung ist es wichtig, auf eine gute Ernährung zu achten. Essen Sie viele kleine Mahlzeiten, vermeiden Sie zu viel Fleisch und säurehaltiges Obst und kochen Sie viel Gemüse. Richten Sie alles ansprechend an und lassen Sie sich Zeit beim Essen. Als Krönung empfiehlt es sich, mehrere kleine Spaziergänge zu unternehmen.

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