Bestrahlung Nebenwirkungen

Wie reagiert mein Körper auf die Bestrahlung?

Strahlentherapie ist eine häufige Behandlungsform bei Krebserkrankungen. Es gibt verschiedene Arten der Strahlentherapie. Sie unterscheidet sich sowohl in der Intensität als auch in der Bestrahlungsart (nah, weit). Mithilfe von Teilchenbeschleunigern werden medizinische Strahlungen erzeugt, die punktgenau zur Beseitigung von Tumoren eingesetzt werden können. Aber es können auch gesunde Zellen geschädigt werden. In allererster Linie betrifft das die Haut, die mitbestrahlt wird. Die Nebenwirkungen der Bestrahlung werden durch eine gezielte Beimedikationen (Supportivtherapie) so gering wie möglich gehalten.

Hautirritationen als Nebenwirkung der Bestrahlung

Neueste technische Verfahren  ermöglichen immer genauere Strahlenlokalisierungen. Dadurch wird vermieden, benachbartes Gewebe unnötig zu belasten. Das gilt auch für die Haut. Dennoch ist es bei einer Bestrahlung unvermeidlich, dass die Strahlung als erstes auf die Haut trifft. Typische Erscheinungen sind daher eine gerötete Haut und Beschwerden wie nach einem Sonnenbrand. Die Haut ist etwas gereizt, juckt und kann sehr trocken werden. Eventuell kann sie schuppen. Manchmal entwickelt eine Strahlendermatitis..

Verbrennungen, ähnlich wie beim Sonnenbrand

Falls die Dosis und die Bestrahlungsdauer intensiv ist, kann sich diese leichte Verbrennung auch stärker in Form von Blasen äußern. Meistens klingen diese Beschwerden nach Beendigung der Bestrahlung wieder ab. Aber oft bleibt die Haut empfindlicher gegenüber Verbrennungen. Die Pflege der betroffenen Hautstellen erfolgt ähnlich wie bei herkömmlichen Verbrennungen. Die tägliche Hygiene und das Duschen kann mehr oder weniger normal erfolgen, sollte aber mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Man sollte aber darauf achten, dass die Haut nicht zu stark aufweicht.

Schleimhautentzündungen als Nebenwirkung der Bestrahlung

Schleimhäute sind sensible Gewebe und daher besonders empfindlich. Daher kann es im Mund, im Genitalbereich und auch im Magen-Darm-Trakt zu Nebenwirkungen der Bestrahlung führen. Besonders oft kann das bei hohen Strahlendosen geschehen. Dagegen helfen bestimmte Medikamente, die Schleimhautentzündungen mildern helfen. Diese Medikamente werden oft prophylaktisch eingesetzt. Schleimhautentzündungen in der Speiseröhre können zu Schluckbeschwerden führen und insgesamt die orale Nahrungsaufnahme erschweren. Außerdem kann Übelkeit entstehen.

Infektionsgefahr

In manchen Fällen kann es auch nach der Bestrahlung noch zu Durchfällen kommen. Das kann den Körper auszehren und das Immunsystem schwächen. Hier ist es wichtig, genügend elektrolythaltige Flüssigkeit zuzuführen. Weiterhin können kleine Wunden dazu führen, dass die Infektionsgefahr steigt. Aufgrund dieser Entzündungsherde ist auf eine sorgfältige Reinigung zu achten. Das bezieht sich vor allem auch auf die Zähne und die umliegende Mundschleimhaut. Die Reinigung sollte mit einer weichen Zahnbürste geschehen, um nicht unnötig das Gewebe zu reizen oder zu verletzen.

Haarausfall als Nebenwirkung der Bestrahlung

Wie bei vielen Zytostatika kann es auch als Nebenwirkung der Bestrahlung des Kopfes zu Haarausfall kommen. Das liegt daran, dass besonders die Haarwurzelzellen der Kopfhaut sich schneller teilen als andere und ionisierenden Strahlen genau solche Zellen schädigen. Nach der Bestrahlung können die Haare wieder nachwachsen. Daher ist der Haarausfall meistens nur vorübergehend. Dennoch wird der Verlust des Kopfhaares besonders bei Frauen als sehr schmerzlich empfunden und kann traumatische Erlebnisse auslösen. Daher sollte schon vor Beginn der Strahlentherapie auf den möglichen Haarverlust hingewiesen werden, eine Perücke kann dann angepasst werden. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Im Unterschied dazu übernehmen nicht alle Versicherungen die Kosten einer Perücke für Männer, da hier eine Glatze nicht zwangsläufig eine psychische Einschränkung bedeutet.

Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen

Eine mögliche Nebenwirkung einer Strahlentherapie ist der Appetitverlust, gekoppelt mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Diese Nebenwirkung kann zu einer ungewollten Gewichtsabnahme führen. Diese wiederum ist aber nicht ungefährlich, weil der Energiebedarf des Körpers gerade während der Therapie sehr hoch ist. Daher wird schon vor der beginnenden Therapie mit einer Supportivtherapie begonnen, die sowohl direkt die Übelkeit verhindern als auch indirekt die psychische Angst vor der Übelkeit sich nicht erst manifestieren lassen will.

Fazit

Es gibt einige Nebenwirkungen der Bestrahlung, die häufig auftreten. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Bestrahlungsregion und der Strahlungsintensität. Der behandelnde Strahlentherapeut wird daher meistens schon vor Beginn der eigentlichen Therapie vorbeugende Maßnahmen einleiten, um die unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Die meisten Nebenwirkungen flauen nach wenigen Tagen bis Wochen nach Beendigung der Bestrahlung ab. Die Schleimhäute werden nicht mehr jucken oder schmerzen. Die Haare werden wieder wachsen, das Essen wird wieder schmecken und die Müdigkeit wird verschwinden.

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