Borderline Tumor

Wenn Krebs nicht Krebs ist

Als Borderline Tumor werden spezielle Erkrankungen am Eierstock der Frau bezeichnet. Der Begriff „Borderline“ – „Grenze“ zeigt dabei die etwas schwierige Einordnung der Tumoren. Zum einen handelt es sich um die typischen Veränderungen von Zellen bei Krebs, zum anderen aber fehlt das aggressive Wachstum und die Schädigung des betreffenden Organs. Daher werden Borderline-Tumoren auch als eigene Tumorart zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren angesehen.

Was ist ein Borderline Tumor?

Fast ein Viertel aller nicht gutartigen Tumorerkrankungen macht diese Form des Eierstockkrebses aus. Das Erkrankungsalter liegt etwas früher als beim Eierstockkrebs, ca. 40 bis 55 Jahre. Dennoch ist die Diagnose anspruchsvoll, denn es müssen sicher sowohl gutartige Veränderungen als auch aggressive Karzinome ausgeschlossen werden. Das ist wichtig, um unnötige Operationen zu vermeiden, denn gerade bei vielen jüngeren Frauen besteht noch Kinderwunsch.

Symptome und Diagnose von Borderline-Tumoren

Die Symptome für einen Borderline Tumor sind unklar. Während viele Frauen keinerlei Anzeichen einer solchen Erkrankung bemerken und diese eher zufällig diagnostiziert bekommen, klagen andere über diffuse Schmerzen im Bauch, Unregelmäßigkeiten der Monatsblutungen oder Völlegefühl. Nur die Erfahrung, auch unklare Symptome zu berücksichtigen und mit weiteren diagnostischen Untersuchungen wie Ultraschall (Sonographie) zu verbinden, kann diese Erkrankung diagnostizieren. Denn knapp die Hälfte aller Befunde stellen sich als gutartig heraus, weswegen auch die Bestimmung von Tumormarkern keine sichere Diagnose gewährleistet. Denn diese Eiweiße weisen durch eine Erhöhung ihrer Konzentration auf eine Tumorerkrankung hin, aber geben keine Auskunft, wie aggressiv der Tumor ist.

Mögliche Symptome bei Borderlinetumoren

Behandlung und Therapie

Nachdem eine Diagnose als ausreichend sicher (valide) gilt, folgt in erster Linie eine Entfernung der befallenen Eierstocks durch eine Operation. Während dieser kann aber auch eine Änderung der Operationstaktik erfolgen, falls sich durch einen Schnellschnitt vom Pathologen der Tumor doch als aggressiv herausstellen sollte.

Die Radikalität der Operation ist auch bezüglich eines Kinderwunsches in der Zukunft relevant, Denn es ist möglich, trotz einer Operation am Eierstock die Gebärfähigkeit zu erhalten. Damit kann ein steigendes Risiko einhergehen, dass der Krebs wiederkommt (Rezidiv), was aber nicht zwangsläufig unheilbar ist. Dennoch sollte man über dieses Risiko aufgeklärt werden. Heute kann man die meisten Fälle von Eierstockkrebs im Frühstadium heilen. Falls die Familienplanung abgeschlossen ist, sollte man auch eine Radikaloperation in Betracht ziehen, die den gesamten Eierstock entfernt und somit auch die Gefahr einer Neuerkrankung senkt.

Fazit

Die Prognose aller Behandlungen von Borderline-Tumoren ist deutlich besser als bei bösartigen (malignen) Krebs (Karzinom). Die Behandlungsart der ersten Wahl ist die Operation. Bei invasiven Implantaten ist aber auch die Chemotherapie wie beim Eierstockkrebs erfolgreich. generell gilt, dass diese Tumorart gar nicht so selten auftritt wie gedacht. Doch die Diagnose ist schwierig. Eine Zweitmeinung bei Verdacht auf Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist daher sehr zu empfehlen.

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