Brustkrebs bei Männern

Brustkrebs ist bei Männern sehr selten. Im Verhältnis erkranken Frauen 100 mal häufiger an Brustkrebs als Männer. Deshalb rechnet man nicht damit, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken. Oft werden Symptome beim Mann nicht rechtzeitig erkannt, was zu einer schlechteren Krankheitsprognose führt.

Wie häufig ist Brustkrebs bei Männern in Deutschland?

Im Jahre 2014 erkrankten knapp 700 Männer an Brustkrebs. Demgegenüber stehen fast 70.000 erkrankte Frauen.

Aber die relative Überlebensrate liegt mit nicht einmal 70% deutlich niedriger als bei Frauen (82%). Das liegt daran, dass bei Männern wesentlich später Brustkrebs diagnostiziert wird. Zum einen deshalb, weil der Gedanke an Brustkrebs erst einmal abwegig erscheint und daher die Betroffenen sehr spät zum Arzt gehen. Zum anderen gibt es aufgrund der Seltenheit kein staatliches Brustkrebs-Screening-Programm, welches alle Männer regelmäßig untersucht. Daher ist es sehr wichtig, selbst auf die Symptome zu achten.

Was sind die Symptome bei Brustkrebs?

Die Anzeichen von männlichem Brustkrebs sind die gleichen wie beim weiblichen Brustkrebs:

  • Vorhandensein von tastbaren oder sichtbaren Knötchen (bei Männenr leichter erkennbar, da das Drüsengewebe geringer ist)
  • Formänderungen oder Rötungen
  • Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze

Welche Risikofaktoren gibt es bei Brustkrebs

Wie beim weiblichen Brustkrebs sind die Risikofaktoren unterschiedlich:

  • eine familiäre Vorbelastung (in 30% der Fälle vorhanden)
  • genetische Ursachen (insbesondere die Mutation der Gene BRCA und PALB2)
  • hormonelle Störungen (Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron)
  • Übergewicht
  • Alkohol, Leberzirrhose
  • Medikamente die eine Vergrößerung der Brustdrüsen (Gynäkomastie) verursachen können
  • Strahlenbelastung

Sollten bei Ihnen ein oder mehrere Symptome auftreten und auch die Risikofaktoren zutreffen, gehen Sie bitte unbedingt zu Ihrem Hausarzt. Er wird sie bei Bedarf an einen Gynäkologen überweisen. 

Wie wird Brustkrebs festgestellt?

Die wichtigste Untersuchungsmethode bei Frauen ist die Mammographie. Bei Männern ist das aufgrund der fehlenden Brüste nicht möglich. Hier wird eher ein CT erstellt. Die Röntgenaufnahme stellt auch hier die wichtigste Untersuchung dar. 

Weitere Untersuchungsmethoden sind das MRT und die Ultraschalluntersuchung der Brust (Mammasonografie). Letztlich entscheidet oft eine untersuchte Gewebeprobe (Biopsie) über die Diagnose.

Wie geht es weiter?

Nachdem die Diagnose gestellt ist, wird der Fall in einer Tumorkonferenz vorgestellt und gemeinsam eine Therapieempfehlung erarbeitet. Die Behandlung erfolgt wie bei den Frauen.

Zweitmeinung bei Krebs

Die Behandlung von Brustkrebs

Die Behandlung von Brustkrebs ist heutzutage sehr patientenindividuell und hängt von der Krebsart, dem Krankheitsfortschritt, dem Allgemeinzustand und dem Alter der Patientin ab. Die meisten Therapien sind eine Kombination aus operativen, medikamentösen und strahlentherapeutischen Behandlungsverfahren.

Für jede Krebstherapie spielt es eine entscheidende Rolle, wie früh man den Tumor erkennt. Bei Symptomen wird der Hausarzt die Diagnostik koordinieren. Sprechen Sie ihn gezielt daraufhin an, da die Krankheit bei Männern sehr selten ist. Dennoch können gewisse Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum und mangelnde Bewegung vermieden werden. Auch sollte man sich bei einer erblichen Vorbelastung frühzeitig untersuchen lassen.

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