HPV Impfung gegen Krebs

Virenschutz als Vorsorge?

Humane Papillomaviren (HPV) sind über 200 verschiedene Erregertypen, mit denen sich ein Mensch im Laufe seines Lebens statistisch gesehen mehrmals infiziert. Meistens verläuft die Infektion harmlos, man merkt sie nicht einmal. Doch es gibt immer wieder Ausnahmen, wo eine Ausheilung verzögert wird. Manche HP-Viren verursachen die Entstehung von sogenannten Feigwarzen, die vor allem im Intimbereich wie Schamlippen, Damm, Penis und Leistengegend auftreten können. Sie sind meistens völlig harmlos. Andere HP-Viren stehen im Verdacht, Zellveränderungen zu fördern und damit Krebs zu begünstigen. Wie sinnvoll ist eine HPV Impfung?

Was sind Humane Papillomviren?

Humane Papillomviren (HPV), auch als humane Papillomaviren bezeichnet, sind eine Gruppe von Viren, deren Erbmaterial wie bei uns Menschen aus DNA besteht. Mittlerweile werden über 100 verschiedene Typen unterteilt. Sie infizieren das Deck- und das Drüsengewebe der Haut (Epithelzellen) und können zu einem unkontrollierten Wachstum der körpereigenen Zellen führen. Zum einen liegt das an einem Gen E6 innerhalb der Viren, welches den Zelltod, die Apoptose, verhindert. Zum anderen werden durch E7 weitere regulatorische Faktoren blockiert, was zu starker Zellteilung führen kann. Die meisten dieser Wucherungen sind aber gutartig. Zum anderen können aber HPV-Infektionen die Körperabwehr schwächen und daher das Immunsystem belasten. Andere Krankheitserreger werden in diesem Fall nicht mehr optimal bekämpft.

Die Übertragung mit HPV geschieht in aller erster Linie über die Haut und die Schleimhäute. Einige HPV werden primär durch ungeschützten Sexualverkehr übertragen. Die Infektion mit HPV bemerkt man in der Regel nicht. Manchmal bleiben die Viren jahrelang inaktiv.

HPV und Krebs

In Studien (Walboomers JM, Jacobs MV, Manos MM, et al.)[1] des Gebärmutterhalskrebses wurde nachgewiesen, dass in 99,7% der untersuchten Patienten eine Infektion mit einem bestimmten HPV-Typ vorlag. Das allein lässt aber noch keine Rückschlüsse auf den Rückgang der Krebserkrankungswahrscheinlichkeit zu, wenn durch Impfung die Infektion mit HPV deutlich verringert würde. In Australien jedoch konnte man epidemiologisch nachweisen, dass seit Anbeginn der HPV-Impfungen die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs um 75% zurückging. Auch laut einer kanadischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts vom 28. Juni 2018 wird die allgemeine Impfempfehlung wissenschaftlich begründet.

Neben dieser typisch weiblichen Tumorart gibt es aber auch einen direkten Bezug zwischen HPV-Impfung und Senkung der Risiken, an Analkrebs oder Peniskrebs zu erkranken. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Juni 2018 auch die Impfung für alle Jungen. Die Krankenkasse übernimmt die Impfkosten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Gegenüber der generellen Impfempfehlung stehen aber einige Bedenken gegenüber dem Wirksamkeitsnachweis der beiden Impfstoffe. Zum einen scheint es nicht zweifelsfrei nachgewiesen zu sein, dass die HPV-Impfungen das Krebserkrankungsrisiko so elementar senken wie beschrieben. Zum anderen scheinen doch deutlich schwerere Nebenwirkungen aufgetreten zu sein, als bisher von öffentlicher Seite aus publiziert, so laut einer dänischen Studie der Forschergruppe um Dr. Jesper Mehlsen. Auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut räumt einzelne Fälle ein, wo schwere Nebenwirkungen auftraten. In der Sendung „Report Mainz“ des SWR vom 19. Dezember 2018 wird die offizielle Impfempfehlung kritisch hinterfragt.

An sich wirkt die Impfung gut. Nebenwirkungen sind zwar selten, aber wenn sie auftreten, sind sie unter Umständen stark. Daher hat das japanische Gesundheitsministerium die allgemeine Impfempfehlung zurückgezogen. Beschriebene Nebenwirkungen waren bisher allergische Reaktionen, Atemprobleme, Kopfschmerzen, Erbrechen, Bewusstseinseinschränkungen, Gliederschwäche und Nesselsucht.

Fazit

Zum einen sollte man sich innerhalb der Vorsorge genau beraten lassen, ob Impfungen gegen Krebserkrankungen, die auf Infektionen fußen, sinnvoll sind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät dazu, sowohl Mädchen als auch Jungen gegen HPV impfen zu lassen, da sie als Hauptauslöser einiger Krebserkrakungen wie Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs gelten. Nebenwirkungen treten äußerst selten auf, können aber in Einzelfällen schwere Komplikationen nach sich ziehen. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld genau darüber zu informieren.

Fakt ist jedoch: Eine HPV-Impfung kann Leben retten und wirksam gegen Gebärmutterhalskrebs vorsorgen.

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