Die Koloskopie

Wie bereite ich mich richtig auf die Darmspiegelung vor?

Die Darmspiegelung braucht eine gute Vorbereitung, denn der Darm muss möglichst leer und frei von Nahrungsresten sein – sonst hat der Arzt später keine ausreichend gute Sicht auf den Darm. Die Vorbereitung auf eine Darmspiegelung besteht im Wesentlichen aus einer gründlichen Darmreinigung. Hierzu erhält der Patient genaue Anweisungen vom behandelnden Arzt.

Einige Tage bis 24 Stunden vor der Darmspiegelung

Auf bestimmte Lebensmittel wie Körner und Kerne (Kiwis, Müsli oder Ähnliches) sollten Sie bereits fünf Tage vorher verzichten. Auch stark blähende Nahrungsmittel wie Bohnen sollten Sie meiden. Für den Patienten beginnt die Vorbereitung etwa 24 Stunden vor der Koloskopie. Ab diesem Zeitpunkt darf er keine schwer verdauliche oder blähende Nahrung mehr zu sich nehmen.

Der Abend vor der Darmspiegelung

Die letzte feste Mahlzeit darf mittags am Vortag eingenommen werden. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Patient nur noch Tee, Wasser oder Brühe trinken. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, um durch Spülung eine komplette Darmreinigung zu erreichen.

Die Darmreinigung

Frau mit Wasserglas
Foto: sebra / Shutterstock

Am Nachmittag oder Abend vor der Darmspiegelung nehmen Sie ein Abführmittel ein. Das eigentliche Abführen beginnt meist am Nachmittag oder Abend vor der Untersuchung. Meist empfehlen Ärzte Abführmittel, das Sie in ausreichend Flüssigkeit auflösen und dann trinken. Dazu nimmt der Patient etwa 1 bis 2 Liter der Abführlösung innerhalb eines kurzen Zeitraums zu sich. Am Morgen der Untersuchung wird diese Prozedur wiederholt.

Am Tag der Darmspiegelung

Der Patient kann auf eigenen Wunsch ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommen, sodass er die Untersuchung nicht bewusst miterleben muss. Patienten, die eine kurze Betäubung wünschen, sollten möglichst mit einer Begleitperson zum Untersuchungstermin erscheinen. Im Idealfall sollte der Alltag so geplant werden, dass nach der Darmspiegelung keine wichtigen Termine anstehen und sich der Patient in Ruhe zu Hause erholen kann.

Wie lange dauert eine Darmspiegelung?

Die eigentliche Darmspiegelung dauert circa 20 bis 30 Minuten. Wenn Sie vor der Untersuchung eine Schlafspritze bekommen haben, muss noch die Aufwachzeit hinzugerechnet werden. Demnach müssen Sie für Vor- und Nachgespräch, Untersuchung und Aufwachphase rund 1,5 bis 2 Stunden einplanen.

Welche Gefahren und Komplikationen drohen?

Niedergelassene Ärzte sind verpflichtet eine jährliche Mindest-Anzahl an Untersuchungen durchzuführen, um die nötige Routine zu haben. Dennoch kann es zu Verletzungen und Blutungen kommen, insbesondere nach Abtragung von Geschwülsten – doch das ist selten. Noch seltener sind schwerere Komplikationen, wenn bei der Endoskopie die Darmwand durchstoßen wird oder sie reißt. Den meisten Patienten machen im Anschluss an die Darmspiegelung lediglich Blähungen zu schaffen.

Ernährungsempfehlung vor einer Darmspiegelung

3 Tage vor einer Darmspiegelung

Empfohlen

Ballaststoffarme Nahrungsmittel
Reis
Kartoffeln
Brot
Viel trinken

Nicht empfohlen

Vollkornprodukte
Blattsalate
Paprika
Zwiebel
Pilze
Kernhaltiges Obst und Gemüse

1 Tag vor der Untersuchung

Empfohlen

Leichtes Frühstück
Klare Brühen (ohne Einlage)
Kein Abendessen
Viel trinken

Nicht empfohlen

Vollkornprodukte

Tag der Untersuchung

Empfohlen

Klare und helle Flüssigkeiten trinken
Nicht mehr essen

Nicht empfohlen

2 Stunden vor der Untersuchung nicht mehr essen und trinken

Wichtig! Unbedingt Anweisungen des behandelnden Arztes sowie Packungsbeilage des Medikaments zur Darmentleerung beachten.

Weiteren Untersuchungen des Darms

Wenn eine Koloskopie vom Patienten abgelehnt wird oder nicht möglich ist kommen als Alternative einige weitere Untersuchungen in Frage. Diese Verfahren werden jedoch nur in Ausnahmefällen durchgeführt, da sie weitaus weniger zuverlässig sind.

Sigmoidoskopie

Bei der Sigmoidoskopie oder „kleine Darmspiegelung“ wird nur das letzte Stück des Dickdarms mit dem Enddarm untersucht. Daher spricht man auch von einer Enddarmspiegelung. Bei diesem Verfahren gestaltet sich die Vorbereitung inklusive Darmreinigung weniger aufwändig. Auch das Komplikationsrisiko ist dementsprechend geringer. Allerdings können auch krankhafte Veränderungen in den weiteren Darmbereiche nicht erfasst werden.

Daher kommt die Sigmoidoskopie nicht als Standard-Untersuchung zur Früherkennung infrage.

Kapselendoskopie

Bei der Kapselendoskopie erfolgt die Untersuchung mithilfe einer Kamera, die der Patient in Form einer Kapsel schluckt. Da kein schlauchförmiges Endoskop zum Einsatz kommt, wird diese Methode vom Patienten schonender empfunden.

Wesentliche Nachteile:

  • Geringere Sensitivität (einige krankhafte Veränderungen können unerkannt bleiben).
  • Entnahme von Gewebeproben oder Abtragung von Darmpolypen nicht möglich.

Eine Darmreinigung ist ebenso wie bei einer gewöhnlichen Darmspiegelung notwendig. 

Virtuelle Darmspiegelung

Bei einer virtuellen Darmspiegelung werden alle Aufnahmen „von außen“ gemacht, mit Hilfe der Computertomografie (CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT).

Diese Diagnoseverfahren ist weniger zuverlässig als eine herkömmliche Darmspiegelung. Darüber hinaus kann der Arzt keine Gewebeproben entnehmen oder Behandlungen durchführen. Für die virtuelle Darmspiegelung ist ebenfalls eine vollständige Darmreinigung notwendig.

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Titelbild:

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