Kooperationen bei Homecare

Wer alles bei der Versorgung zu Hause beteiligt ist

Als Homecare bezeichnet man die Versorgung von Patienten mit Verbandmitteln, medizinischen Hilfsmitteln, Arzneimitteln und enteraler und parenteraler Ernährung. Und das für zu Hause und in Pflege- oder Altenheimen. Daran sind Sanitätshäuser Apotheken, Ärzte, Therapeuten und Angehörige beteiligt. Alle müssen miteinander koordiniert werden, was die Aufgabe eines Homecare-Experten ist.

Ich werde nach Hause entlassen – wer ist alles beteiligt?

Jedes Krankenhaus hat einen Sozialdienst, der alle notwendigen Schritte für den Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung organisiert. Natürlich hat der Patient die Wahl, welchen Experten er mit der Überleitung beauftragt. Der Sozialdienst des Krankenhauses ist nur ein hausinternes Angebot. An der Entlassung sind alle betreuenden Personen beteiligt. Vom behandelnden Arzt über die Therapeuten, Schwestern bis hin zum Psychoonkologen. Daher ist es ratsam, erst einmal mit dem Krankenhaus die Entlassung zu besprechen. Ein externes Team, was man als Patient auch beauftragen könnte, würde sich nur die gleichen Informationen vom Klinikteam holen. In jedem Fall muss der Patient seine Entscheidung der Einwilligung oder Nichteinwilligung unterschreiben. Nur bei schweren Demenzen wird ein Betreuungsgericht oder ein gesetzlicher Betreuer eingeschaltet.

Neben der reinen krankheitswichtigen Behandlung zu Hause ist auch die Kommunikation mit den Angehörigen wichtig. Alltägliche Belastungen können so besser vorbereitet werden.

Fragen können sein:

  • Welche Behandlungen werden zur Zeit durchgeführt?
  • Welche Behandlungen schließen sich ambulant an?
  • Welche Medikamente und medizinische Hilfsmittel benötigt der Patient zu Hause?
  • Wie ist die derzeitige Mobilität des Patienten?
  • Welche weiteren Nebenerkrankungen müssen berücksichtigt werden ? (bsw. Diabetes, Rheuma, Dialyse etc.)
  • Sind Umbauten für einen barrierefreien Zugang notwendig?
  • Wer kauft ein?
  • Wer macht sauber?
  • Gibt es pflegende Angehörige?

Diese und viele weitere Fragen besprechen Sozialarbeiter, Homecare-Experten, Pflegefachleute oder der Sozialdienst des Krankenhauses im Vorfeld. Das läuft automatisch im Hintergrund ab. Alle Details, die der Patient entscheiden kann, werden erfragt. Den Rest regeln die Experten unter sich automatisch.

Sind die Bedingungen klar, müssen die Hilfsmittel besorgt werden. Beispielsweise kann im lokalen Sanitätshaus am Wohnort des Patienten ein Rollstuhl so bestellt werden, dass er rechtzeitig da ist. Übrigens kümmert sich das Sanitätshaus nun um die Beantragung zur Kostenübernahme bei der Krankenkasse des Patienten. Die Wohnortnähe ist allein schon daher wichtig, um unnötige logistische Aufwände zu vermeiden (Gebot von Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit). Weiterhin hat es aber auch den Vorteil, das bei anstehenden Reparaturen oder der Abgabe das relativ unproblematisch vom Patienten selbst organisiert werden kann.

Welche Funktionen haben die einzelnen Experten?

  • Behandelnder Arzt im KH für den Medikationsplan
  • Der Sozialdienst des Krankenhauses für das Entlassmanagement
  • Der Hausarzt für die Rezeptierung aller verordneten Medikamente und Therapien
  • Der Homecare-Experte für das Schnittstellenmanagement und die Organisation aller erforderlichen Hilfsmittel und medizinischen Produkte, für die Häusliche Krankenpflege über die Krankenkasse
  • Die evtl. Pflegekraft für die Häusliche Pflege, die Grundpflege wird über die Pflegeversicherung abgerechnet
  • Das SAPV Team sind Experten für die palliative Pflege
  • Weitere Partner wie Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Apotheker, Sanitätshäuser ergänzen die Leistungen mit Therapieangeboten wie Rehabilitationstraining, Physiotherapie, Ernährungspläne, Medikationsmanagement, Bereitstellung aller medizinischen Hilfsmittel, Medikamente und sind kompetente Partner für weitere Fragen.

Fazit

Die Koordination der vielen an der Therapie des Patienten beteiligten Leistungserbringer ist eine sehr wichtige Aufgabe, die von einem externen und dem Gebot von Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit verpflichteten Experten (Versorgungsexperte eines Homecareunternehmens) ausgeübt werden sollte. Dieser entlastet dadurch nicht nur den Patienten, so dass dieser sich nicht alles selbst besorgen muss, sondern berät ihn zu den einzelnen Schritten und leitet ihn und seine Angehörigen in seiner Therapie an.

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