Magenkrebs Überlebenschancen
Wie hoch ist die Überlebenschance bei Magenkrebs?
Magenkarzinome sind bösartige Tumore, die aus dem Drüsengewebe der Magenschleimhaut entstehen. Die Magenkrebs Überlebenschancen sind unterschiedlich. Neben dem Alter und dem Geschlecht spielt auch die Art des Tumors für die Magenkrebs Prognose eine Rolle.
Die Prognose Magenkrebs verbessert sich
Im Jahre 2012 wurden fast eine Million Magenkarzinome diagnostiziert. Allein in Deutschland sind es knapp 10.000 Neuerkrankungen bei Männern und 6.800 bei Frauen pro Jahr. Und obwohl die Neuerkrankungen von Magenkrebs leicht zunehmen, verbessert sich die Prognose und erhöht sich damit die Überlebenschance.
Die absoluten Überlebenschancen bei Magenkrebs innerhalb von fünf Jahren liegt bei Männern bei 26 % und bei Frauen bei 28 %. Die Heilungschancen bei Magenkrebs nehmen jedes Jahr statistisch zu. (durchschnittliche Mortalität in den letzten zehn Jahren ca. -3,3% bei Männern und -3,5% bei Frauen).
Unterscheidung der Karzinome
Je nach Lokalisation im Magen und Anzeichen für Magenkrebs werden Kardiakarzinome, Korpuskarzinome und Antrumkarzinome des Magens unterschieden. Da sich der untere Teil der Speiseröhre biologisch ähnlich wie der Magen verhält, werden die Karzinome auch Magenübergangskarzinome genannt.
Weltweit stellt das Magenkarzinom den zweithäufigsten Tumor des Menschen dar. In Deutschland erkranken jedes Jahr knapp 18.000 Menschen an einem Magenkarzinom. Damit stellt Magenkrebs in Deutschland die bei Männern die siebthäufigste unter Frauen die neunthäufigste Tumorerkrankung dar. Das mittlere Alter für die Erkrankung an Magenkrebs liegt für Männer bei 72 und für Frauen bei 75 Jahren.
Risikofaktoren für Magenkrebs
Um die Magenkrebs Überlebenschancen zu erhöhen, spielen auch die Risikofaktoren, die zu Magenkrebs führen können, eine wichtige Rolle. Denn da Magenkarzinome im Anfangsstadium der Erkrankung in der Regel keine Beschwerden verursachen, ist es wichtig, die Risikofaktoren für die Entstehung eines Magenkarzinoms zu kennen und ggf. zu überprüfen. Dabei sind umweltbedingte, patientenbezogene und genetisch Risikofaktoren zu beachten.
Umweltbedingte Riskofaktoren
Umweltbedingte Risikofaktoren sind die Infektion mit Helicobacter pylori. Dazu kommt eine Ernährung mit hohem Gehalt an Nitrat und Nitrit und über die Nahrung aufgenommenes Benzo[a]pyren und Rauchen. Gerade letzteres kann die Überlebenschance beim Auftreten eines Magenkarzinoms deutlich verringern. Denn Rauchen erhöht über einen bisher unbekannten Mechanismus das Risiko, an einem Magenkarzinom zu erkranken. Mit dem Rauchen sollte man auf alle Fälle aufhören.
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das in der Magensäure überleben kann und die Entstehung von Magengeschwüre begünstigt. Eine chronische Infektion mit Helicobakter pylori steigert das Risiko von Magenkrebs um den Faktor fünf bis sechs. Die Magenkrebs Überlebenschancen hängen also auch von der Chronifizierung einer Vorerkrankung wie Magengeschwüre ab. Dennoch entarten chronische Magengeschwüre nur selten in bösartige (in bis zu 3 % der Fälle) Karzinome. Aber hinter einem chronischen, nicht abheilenden Magengeschwür kann sich auch ein unerkannter Magenkrebs verbergen.
Patientenbedingte Umweltfaktoren
Eine chronische Magenschleimhautentzündung ist eher ein patientenbedingter Risikofaktor. Er senkt auf die Dauer den Säurespiegel im Magensaft und macht so den Magen für die Besiedlung mit Helicobacter verwundbar. Durch die andauernde Entzündungsreaktion kommt es langsam zu einer Umwandlung der Schleimhaut. Dadurch wird die Magenschleimhaut durch Schleimhaut, die der des Darms ähnelt, ersetzt. Diese Veränderungen gelten bereits als Vorläufer eines Magenkarzinoms.
Risiko durch Magenentfernung
Patienten, bei denen z. B. wegen einer Magengeschwürerkrankung eine teilweise Magenentfernung durchgeführt wurde, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an einem Magenkarzinom zu erkranken. Dies wird auf den Rückfluss von basischer Gallenflüssigkeit und Dünndarmsekret in den Restmagen zurückgeführt. Die Überlebenschance und damit die Prognose von Magenkrebs hängt hier sehr von der rechtzeitigen Entdeckung des Tumors ab.
Hohe Konzentrationen an Nitraten und Nitriten können in schlecht aufbereitetem Trinkwasser und Konservennahrung vorkommen. Wissenschaftlich wurde gezeigt, dass Nitrate und Nitrite die Krebsentstehung fördern. Das trifft auch zu, wenn gutartige Tumore des Magens, sogenannte Adenomen, erkannt werden.
Überlebenschancen und Adenome
Adenome können als Vorläufer von Magenkrebs angesehen werden. Bei ca. 40% der entfernten Adenome findet sich ein Karzinom. Außerdem hat rund ein Drittel der Patienten mit Adenomen ein Karzinom an einer anderen Stelle des Magens. Das Ménétrier-Syndrom, bei dem die Schleimhaut des Magens generell verdickt ist, wird ebenfalls als Krebsvorstufe des Magens angesehen. Gerade hier gilt es auszuschließen, dass es weitere Tumore gibt. Magenkrebs kann an verschiedenen Stellen gleichzeitig auftreten und verschlechtert dadurch erheblich die Prognose.
Auch genetische Risikofaktoren fördern die Entstehung von Magenkrebs. Fälle von Magenkrebs in der Familie erhöhen generell das individuelle Risiko des Patienten, selbst an Magenkrebs zu erkranken. Auch genetische Vorbelastungen können die Überlebenschance beeinträchtigen.
Lebensweise beeinflusst Prognose
Um seine Magenkrebs Überlebenschance zu erhöhen, sollte neben der geeigneten Therapie auch die Lebensweise verändert werden. Dazu zählen frisches Obst und Gemüse, weder Alkohol noch Rauchen, genügend Schlaf und ausrechendes Essen. Der Tumor und die Therapie brauchen viel Energie, die unbedingt dem Körper zugeführt werden sollte.
#Mutmacher
Bei Magenkrebs wird die Überlebenschance dank neuer medizinischer Verfahren immer besser. Eine rechtzeitige Diagnose verbessert auch die Prognose. Bei einigen Risikofaktoren kann man auch zu Hause etwas dafür tun, seine Heilungschancen zu verbessern. Obst und Gemüse sind ebenso wichtig wie der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Und obwohl im Anfangsstadium Magenkrebs keine oder nur unklare Anzeichen hervorruft, sollte man sich regelmäßig durchchecken lassen. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser ist die Prognose und um so höher die Überlebenschance.
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