Schwarzer Hautkrebs: Symptome, Früherkennung und Behandlung

Schwarzer Hautkrebs – auch malignes Melanom genannt – ist die gefährlichste Form von Hautkrebs. Zwar ist er seltener als weißer Hautkrebs, dafür aber deutlich aggressiver. Unbehandelt kann er Metastasen in anderen Organen bilden und lebensbedrohlich werden. Gleichzeitig ist die Heilungschance hoch, wenn er früh erkannt wird.

In diesem Beitrag erfährst Du, wie man schwarzen Hautkrebs erkennt, was im Frühstadium möglich ist, welche Therapien eingesetzt werden – und warum regelmäßige Hautkontrollen Leben retten können.

Was ist schwarzer Hautkrebs?

Schwarzer Hautkrebs entsteht aus Pigmentzellen der Haut, den sogenannten Melanozyten. Diese Zellen bilden das Pigment Melanin, das für die Bräunung der Haut verantwortlich ist. Wenn sich Melanozyten unkontrolliert vermehren, entsteht ein malignes Melanom – der medizinische Begriff für schwarzen Hautkrebs.

Die Erkrankung kann sich auf der Haut, aber auch an den Schleimhäuten, unter den Fingernägeln oder im Auge entwickeln. In frühen Stadien ist das Melanom häufig gut behandelbar, in fortgeschrittenen Stadien besteht die Gefahr der Metastasierung, also der Streuung in Lunge, Leber, Gehirn oder Knochen.

Wie erkennt man schwarzen Hautkrebs?

Das Tückische: Schwarzer Hautkrebs sieht anfangs oft aus wie ein harmloser Leberfleck. Daher ist Aufmerksamkeit für Veränderungen auf der Haut besonders wichtig. Folgende Kriterien helfen beim Erkennen:

Die ABCDE-Regel

  • A = Asymmetrie: Unregelmäßige Form
  • B = Begrenzung: Ausgefranst, unscharf, ungleichmäßig
  • C = Color (Farbe): Mehrere Farbtöne (braun, schwarz, rötlich, grau)
  • D = Durchmesser: Größer als 5 mm
  • E = Entwicklung: Veränderung in Form, Größe oder Farbe

Ein schwarzer Leberfleck, der wächst, sich verfärbt oder juckt, sollte immer ärztlich kontrolliert werden. Auch neue dunkle Hautveränderungen bei Erwachsenen gelten als Warnzeichen.

Was sind Symptome für schwarzen Hautkrebs?

Schwarzer Hautkrebs kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen:

  • Dunkler oder schwarzer Fleck auf der Haut
  • Bösartiges Muttermal mit unregelmäßigen Rändern
  • Juckreiz, Nässen oder Krustenbildung
  • Blutung oder Druckempfindlichkeit
  • Rasche Veränderung eines bekannten Leberflecks

In frühen Stadien verursacht das Melanom keine Schmerzen. Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen treten meist erst später auf. Deshalb ist die regelmäßige Hautkontrolle so entscheidend.

Wie sieht schwarzer Hautkrebs im Frühstadium aus?

Im Frühstadium ist das Melanom häufig:

  • flach
  • dunkelbraun bis schwarz
  • klar abgegrenzt oder asymmetrisch
  • optisch kaum von einem harmlosen Pigmentfleck zu unterscheiden

Ein Melanom im Frühstadium wächst zunächst in der obersten Hautschicht (epidermal) – erst später dringt es in tiefere Hautschichten ein. Die Heilungschancen sind in dieser Phase sehr gut.

Wie schnell wächst schwarzer Hautkrebs?

Das Wachstum variiert stark – manche Melanome bleiben über Jahre oberflächlich, andere wachsen innerhalb weniger Monate tief in die Haut und streuen. Besonders aggressiv ist das noduläre Melanom, das meist als kleiner dunkler Knoten auftritt und rasch in die Tiefe wächst.

Regelmäßige Kontrollen helfen, Melanome in einem Stadium zu entdecken, in dem sie noch nicht metastasiert haben.

Wie gefährlich ist schwarzer Hautkrebs?

Unbehandelt kann schwarzer Hautkrebs innerhalb weniger Monate oder Jahre lebensbedrohlich werden. Sobald er in Lymphbahnen oder Blutgefäße eingedrungen ist, kann er Metastasen in Organen bilden.

Die Prognose hängt entscheidend davon ab, wie tief der Tumor in die Haut eingedrungen ist. Fachleute sprechen von der Tumordicke nach Breslow:

  • unter 1 mm: sehr gute Prognose
  • 1–2 mm: mittlere Prognose
  • über 4 mm: deutlich erhöhte Metastasenwahrscheinlichkeit

Wie wird schwarzer Hautkrebs behandelt?

Die Therapie richtet sich nach dem Stadium:

Chirurgische Entfernung

  • Erste Wahl bei lokal begrenzten Melanomen
  • Sicherheitsabstand von 1–2 cm um das Tumorgewebe
  • In frühen Stadien meist ausreichend

Wächterlymphknoten-Biopsie

  • Überprüfung, ob sich Krebszellen in den nächstgelegenen Lymphknoten ausgebreitet haben

Immuntherapie

  • Aktiviert das körpereigene Immunsystem gegen Krebszellen
  • Besonders bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Melanom wirksam

Zielgerichtete Therapie

  • Einsatz bei bestimmten Genveränderungen (z. B. BRAF-Mutation)
  • Hemmt gezielt das Tumorwachstum

Strahlentherapie oder Chemotherapie

  • In Einzelfällen ergänzend, etwa bei Hirnmetastasen oder nicht operablen Tumoren

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei schwarzem Hautkrebs?

Die Prognose hat sich durch neue Therapien deutlich verbessert. Sie hängt vom Stadium ab:

  • Frühstadium (nicht-invasiv): Heilungschance über 90 %
  • Mit Metastasen: sehr unterschiedlich – viele Patient:innen leben heute dank Immuntherapie deutlich länger
  • Durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate in Deutschland: etwa 90 % bei rechtzeitiger Diagnose

Was passiert, wenn schwarzer Hautkrebs nicht behandelt wird?

Bleibt ein Melanom unbehandelt, kann es:

  • in tiefere Hautschichten eindringen
  • angrenzendes Gewebe zerstören
  • in Lymphknoten oder Organe metastasieren
  • langfristig zu Organversagen führen

Das Fortschreiten ist individuell, aber fast immer unvermeidlich. Daher gilt: Je früher die Diagnose, desto besser die Heilungschancen.

Wie beugt man schwarzem Hautkrebs vor?

  • UV-Schutz ist entscheidend: Sonnenschutzmittel, Kleidung, Kopfbedeckung
  • Sonnenbrände vermeiden – besonders in Kindheit und Jugend
  • Solarium meiden
  • Leberflecken regelmäßig kontrollieren lassen
  • Hautkrebsscreening wahrnehmen (ab 35 alle 2 Jahre Kassenleistung)

Menschen mit vielen Leberflecken, heller Haut oder familiärer Belastung sollten sich ggf. auch schon früher untersuchen lassen.

Fazit: Früh erkannt, gut behandelbar

Schwarzer Hautkrebs ist eine ernste Erkrankung – aber früh erkannt in den meisten Fällen heilbar. Wer seine Haut kennt, Veränderungen ernst nimmt und regelmäßig zur Vorsorge geht, kann viel für die eigene Gesundheit tun.

Ein verdächtiger Fleck sollte immer von einer Dermatologin oder einem Dermatologen untersucht werden – lieber einmal zu viel als einmal zu spät.

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