Wie gehe ich mit meiner Prognose um?

Lebenslang – Krebs in der Statistik

Krebserkrankungen werden seit vielen Jahren statistisch erfasst und ausgewertet. Daraus gewinnt man wertvolle Erfahrungen wie sich einzelne Krebsarten in Bezug auf Alter, Geschlecht und Stadium auf die Lebenserwartung auswirken.

Diese Daten helfen Ärzten bei der Gestaltung von Therapien und Forschern bei der Entwicklung neuer Medikationen. Onkologen können aufgrund dieser vielen statistischen Auswertungen Prognosen für die Erkrankungen ihrer Patienten treffen. Für diese sind aber solche Prognosen oft oft angsteinflößend und nur schwer einzuordnen. 

Wie ist die Lebenserwartung bei Krebs in der Statistik?

Im Zentrum des Interesses der Krebsregister steht immer die Frage nach der Lebenserwartung innerhalb von fünf jahren. Diesen Bereich der Wissenschaft nennt man Epidemiologie, also einer rein statistischen Erfassung aller Krebsfälle, die auf die unterschiedlichsten Parameter hin untersucht werden. Ziel ist es, verlässliche Prognosen zum Krankheitsverlauf eines einzelnen Patienten treffen zu können. Dennoch ist es sehr schwer, aus den statistischen Mittelwerten der Lebenserwartung aller Krebsfälle wirklich verlässliche Rückschlüsse auf die Lebenserwartung eines einzelnen Patienten zu ziehen. Zu unterschiedlich sind die Bedingungen und die individuellen Gegebenheiten. Zusätzlich ist es für Ärzte schlichtweg fahrlässig, unbegründete Hoffnungen zu schüren und Krankheitsverläufe zu beschönigen. Das ist auch ein Grund dafür, dass ärztliche Prognosen oft weniger optimistisch als die des Patienten ausfallen.

Ist mein Krebs heilbar?

Als Krebspatient stellen sich sehr schnell die alles entscheidenden Fragen, ob der Krebs heilbar ist, wie lange es dauert, oder ob nur noch eine begrenzte Lebenszeit übrig bleibt. Die Angst vor dem Tod ist oft allgegenwärtig.

Der behandelnde Arzt kann hierüber meistens nur bedingt eine Aussage treffen und orientiert sich dabei immer auch den statistischen Mittelwerten. Diese wiederum spiegeln aber nur wider, was in Deutschland und aus seiner Erfahrung nach “normalerweise” zu erwarten ist. Dabei ist ein Mittelwert aber immer nur der Durchschnitt. Aber die Lebenserwartung eines Einzelnen ist nie Durchschnitt, sondern absolut.

Demzufolge kann die Prognose einer Überlebenschance von 70% innerhalb der nächsten fünf Jahre sehr gut sein, oder eben auch als katastrophal empfunden werden. Weiterhin bleibt dabei unberücksichtigt, zu welchem Preis diese Überlebenswahrscheinlichkeit “eingekauft” wird. Heißt das beispielsweise, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre Therapie an Therapie reiht? Heißt es, dass die Lebensqualität empfindlich leiden wird, oder heißt es sogar, dass eine berufliche und auch onkologische Rehabilitation weitgehend ausgeschlossen werden muss?

Jede Prognose des Arzte sollte also genau hinterfragt werden:

  • Auf welche Daten stützt sich seine Aussage?
  • Welche Therapien berücksichtigt er dabei?
  • Welche Nebenwirkungen dieser Therapien müssen dabei bedacht werden?
  • Welche alternativen Möglichkeiten gibt es und mit welchen Prognosen?
  • Welche Ausnahmen “bestätigen die Regel”?

Weiterhin ist es bei Prognosen sehr wichtig, sich eine Zweitmeinung einzuholen, um sie entweder zu bestätigen oder aber durch eine andere Prognose infrage zu stellen.

Wie verhalte ich mich bei einer schlechten Prognose?

Das Wort Prognose, also die mutmaßliche Entwicklung einer Krebserkrankung in der Zukunft, klingt oft bedrohlich und endgültig. Und gerade bei einer schlechten Prognose bricht für viele Patienten eine Welt zusammen. 

  • Die erste Reaktion ist oft, dass Patienten nicht glauben wollen, was der Arzt sagt und ihre Situation weitaus positiver einschätzen. 
  • Die zweite Reaktion ist dann oft die totale Resignation und Sinnleere. “Das hat ja doch alles kein Sinn mehr”, was oft zu Therapieabbrüchen und sozialer Isolierung führt.
  • Die dritte Reaktion ist dann aber oft positiv und zeigt Lebenswillen, entweder den Krebs trotz der schlechten Prognose dennoch besiegen zu wollen, oder aber die verbleibende Zeit wirklich zu nutzen.

Wie kann die Ernährung meine Psyche verbessern?

Auch Lebensmittel können dazu beitragen, die mentale Konstitution zu verbessern. So gibt es viele physiologische Stellschrauben, an denen man drehen kann. Eine gezielte Ernährungstherapie kann also wirksam gegen allerlei psychische Probleme helfen. Das sind allen voran natürlich Niedergeschlagenheit, innere Anspannung, die zu Panik führen kann, Stress und Schlafstörungen. Besonders Südfrüchte, Seefische, Leinsamen, Nüsse und Gemüse wie Rote Beete eignen sich für eine gute Ernährung. Sie sind reich an Vitamin B6 gegen Müdigkeit und Erschöpfung, Folsäure, Kalium und Tryptophan, was durch Umwandlung in Neurotransmitter stimmungsaufhellend wirkt, Omega-3-Fettsäuren, die Serotonin und Dopamin enthalten. Aber auch dunkle Schokolade ist ein echter Glücksbringer durch seine Phenylethylamine. Generell kann gelten, dass frisch zubereitete Lebensmittel, also wie bei einer eher mediterranen Ernährungsweise, unserem Körper gut tun.

Mutmacher
Die Prognose einer Krebserkrankung soll in erster Linie dazu dienen, eine ungefähre Erwartungshaltung beim Patienten aufzubauen. Nicht zu viel zu erwarten, aber auch unnötige Ängste zu entkräften. Dennoch ist jede Erkrankung individuell und ihrer Entwicklung nur bedingt  vorhersehbar. Aber gerade problematische und bedrohliche Prognosen vermögen ungeahnte Kräfte zu mobilisieren, die nicht nur das eigene Leben bereichern, sondern auch Vorbild für andere sein können.

Bildmaterial: Die Urheber sind jeweils an den jeweiligen Abbildungen namentlich genannt. Für Abbildungen einer Artikelvorschau finden sie die Urheber im jeweiligen Artikel. Weitere Angaben zu unseren Bildquellen finden sie im Impressum. Alle Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht des jeweiligen Urhebers und sind durch Copyright geschützt.

Titelbild:

Darren Baker / Shutterstock