Wie werde ich behandelt?
Nach der Diagnose „Brustkrebs“ herrscht verständlicherweise Angst, Unsicherheit und Ungewissheit. Doch die erste Therapieregel lautet: Nichts überstürzen. Denn Brustkrebs ist kein Notfall. Es gibt keinen Grund zur Eile.
Als Patientin haben Sie Zeit und sollten sich auch die Zeit nehmen, sich mit den nächsten Schritten auseinanderzusetzen. Stellen Sie Fragen, um besser zu verstehen und mitzuentscheiden, wie es weitergehen soll. Eine schnelle Operation und Chemotherapie war gestern. Heute wird jede Brustkrebs-Behandlung individuell geplant. Die Therapievielfalt ist überwältigend und das Vertrauen in die behandelnden Ärzte wichtiger denn je. Die Therapieerfolge hängen oft an dem Zugang zu qualifizierten Onkologen und einem erfahrenen kompetenten Behandlungsteam.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Brustkrebs?
Als lokale Therapien bezeichnet man Behandlungsformen, die sich speziell auf die erkrankte Körperregion beziehen. Erkranktes Gewebe wird dabei mittels einer Operation entfernt oder durch eine gezielte Bestrahlung behandelt. Als systemische Therapien bezeichnet man Behandlungsformen, die auf den gesamten Körper wirken, weil die Medikamente durch das Blut überallhin transportiert werden. Ausnahme bildet die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn außen vorlässt.
Lokale Therapien
Operationen
Es gibt viele Möglichkeiten, den Tumor der Brust operativ zu entfernen. Manchmal wird er direkt herausgeschnitten. Aber manchmal müssen auch benachbarte Lymphknoten, ein Teil oder die ganze Brust abgenommen werden. Je nach Tumor sind die Eingriffsmöglichkeiten unterschiedlich und müssen im Einzelfall sorgfältig beurteilt werden. Sobald die Diagnose gestellt ist, wird Ihr Expertenteam die für Sie am besten geeignete Therapie auswerten.
Welche Operationstechniken gibt es?
Brustrekonstruktion oder Prothese?
Schon während einer Operation, wo die Brust entfernt wird, ist die Entscheidung über die Art des Wiederaufbaus der Brust wichtig. Grundsätzlich unterscheidet man drei Möglichkeiten: Brustprothetik mit Implantat, Wiederaufbau mit Eigengewebe und äußere Brustprothesen.
Lokale Therapien
Strahlentherapie
Das Grundprinzip einer jeden Strahlentherapie ist, das ionisierende Strahlen das Erbgut einer Zelle zerstören, so dass sie sich nicht mehr teilen kann. Da diese zellschädigende Wirkung nicht spezifisch ist, betrifft das alle Zellen im Körper. Dennoch können körpereigene Reparatursysteme deutlich schneller und besser diese Schäden am Erbgut beheben, und gesundes Gewebe kann sich besser regenerieren als Tumore. Diese sterben ab und werden nach und nach vom Immunsystem beseitigt.
Systemische Therapien
Chemotherapie
Die Chemotherapie basiert auf Krebsmedikamenten, die oral oder subkutan, intramuskulär oder intravenös verabreicht werden und in der Lage sind, die DNA-Synthese zu stören und neoplastische Zellen abzutöten. Es gibt viele Medikamente, die oft in Kombination eingesetzt werden.
Systemische Therapien
Antihormonale oder endokrine Therapie
Weibliche Hormone können die Entwicklung von Brustkrebs beschleunigen, aber es gibt Medikamente, die ihre Wirksamkeit auf dieser Basis entfalten.
Systemische Therapien
Zielgerichtete Therapien
Zielgerichtete Therapien verwenden Antikörper, die im Labor mit Hilfe von Bioengineering-Techniken entwickelt wurden und in der Lage sind, ein bestimmtes Protein (Antigen), das ausschließlich auf Tumorzellen vorhanden ist, selektiv zu erkennen und zu bekämpfen.
Was gibt es für Brustkrebstypen?
Diese Einteilungen sind wichtig, um die Behandlung zu steuern und das Überleben vorhersagen zu können.
HR+/HER2-
beste Prognose
der häufigste Brustkrebstyp, unabhängig von Alter, Hautfarbe oder Region
HR-/HER2-
schlechteste Prognose
besonders häufiger Brustkrebstyp bei afrikanischen und afroamerikanischen Frauen
HR+/HER2+
Brustkrebstyp ohne nennenswerte Unterschiede bei Alter, Hautfarbe oder Region
HR-/HER2+
seltenster Brustkrebstyp ohne nennenswerte Unterschiede bei Alter, Hautfarbe oder Region
Die stadienabhängige Behandlung von Brustkrebs
Hormonrezeptor HR+ = bedeutet, dass Tumorzellen Rezeptoren für die Hormone Östrogen oder Progesteron haben, die das Wachstum von HR+ -Tumoren fördern können. Hormontherapien wie Tamoxifen können zur Behandlung von HR+ -Tumoren eingesetzt werden.
Humaner Rezeptor für epidermalen Wachstumsfaktor HER2+ = bedeutet, dass Tumorzellen das Protein HER2 / neu überproduzieren (in hohem Maße produzieren), von dem gezeigt werden konnte, dass es mit bestimmten aggressiven Arten von Brustkrebs verknüpft ist. TRASTUZUMAB und einige andere Therapien können auf die Zellen abzielen, die HER2 überproduzieren.
Auch wenn die Rückfallquote leicht erhöht ist, kann ein Lokalrezidiv vollständig geheilt werden.